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Vortrag von Ing. Mgr. Daniela Lunger-?těrbová Ph.D. im Rahmen des KuK-Kolloquiums

Die Beziehung Scipione Borgheses zum Jesuitenorden wurde - wenn auch nur in aller Kürze - zuletzt von Victoria Flemming behandelt. Sie weist dabei nicht nur auf seine eigenh?ndigen, in acht prachtvollen B?nden überlieferten Aristoteles-Exzerpte hin, die vermutlich w?hrend seines Studiums am Collegio Romano entstanden, sondern auch auf eine Reihe von Dedikationen ?ffentlicher Disputationen aus dem Umfeld dieser alma mater. Vollkommen au?erhalb des bisherigen Forschungsinteresses steht jedoch die bemerkenswerte, über zweihundert Seiten umfassende Publikation Vestigium gymnasii des Pietro Paolo Bombini aus dem Jahr 1615, die einen nicht datierten, offensichtlich jedoch mit gro?er Pracht ausgestatteten Besuch Scipione Borgheses im Collegio n?her beschreibt. Zu dieser Zeit befand sich Scipione Borghese auf dem H?hepunkt seines Ruhms, ebenso wie seine prestigetr?chtigen Bau- und Kunstprojekte. Als Kardinalnepot von Papst Paul V. verk?rperte er zudem einePers?nlichkeit, auf die viele r?mische Einrichtungen in der Hoffnung auf gro?zügige Gunst blickten - zumeist jedoch vergeblich. Da wir bislang keinerlei weitere Informationen über diese Festlichkeit besitzen, stellt der erhaltene panegyrische Text den einzigen indirekten Anhaltspunkt dar.?

Bemerkenswert ist bereits seine Gliederung, die sich am Bild der antiken Gymnasien in vier Teile orientiert: an der ?bungsst?tte der Plaestra mit Exedren für Lehrer und Diskutierende, am Xystos mit einer gedeckten Kolonnade, die einen Platanenhain durchzieht, an der ?ffentlichen Bibliothek nach dem Vorbild der kaiserzeitlichen r?mischen Bibliotheken und schlie?lich am inneren Hof des peripatos. Die einzelnen Kapitel von Bombinis Schrift spiegeln einerseits die Grundbestandteile des idealen griechischen Gymnasiums wider, dessen Beschreibung wir dank Vitruvs elftem Kapitel des fünften Buches über die Architektur kennen. Neben detaillierten beschreibungen existierten zu dieser Zeit jedoch bereits erste Versuche, auf Grundlage von Fragmenten und Schriftquellen auch die r?mischen Gymnasien zu rekonstruieren. Bombinis Entwurf stellt somit in gewissem Ma?e eine Summe des damaligen Wissens oder, wenn man so will, den Versuch eines formalen Grundrisses eines idealen Gymnasiums dar. Zeitlich f?llt er zudem sowohl mit zahlreichen utopischen Entwürfen einer neuen, besseren Gesellschaft zusammen als auch mit vision?ren Bestrebungen, die antike Welt - nicht nur ihre einzelnen Denkm?ler - zu rekonstruieren. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts begegnen wir damit einer ausgesprochen plastischen Vorstellung der Antike, die nicht l?nger ein unerreichbares Ideal darstellt, sondern Ma?stab ist, an dem sich zahlreiche Projekte - utopische wie reale - orientierten.?

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Weitere Vortr?ge im KuK-Kolloquium

  • 15. Januar?2026
    Dr. Leonie Herrmann (Universit?t Augsburg)?
    Jugendh?user in der Stadt. Eine Augsburger Spurensuche
  • 29. Januar?2026
    Prof. Dr. Corinna Reinhardt (Universit?t Zürich)?
    Perspektiven eines "Maschinellen Sehens" für die Arch?ologie antiker Bilderwelten

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